Langsam wird die Serie unheimlich. Seit seinem Amtsantritt als Trainer von Preußen Münster im Januar 2020 hat Sascha Hildmann ein Sammelsurium an Kuriositäten erlebt, wie andere in ihrem gesamten Trainerleben nicht.
„Ich habe in Münster schon alles erlebt. Böllerwürfe, sechs Einwechslungen. Spielabbruch auf Schalke, weil der Alarm (eine Gewitter-Warn-App, Anmerkung der Redaktion) losgegangen ist. Ich habe schon alles erlebt. Jetzt habe ich das erlebt. Also: langweilig ist nicht“, lachte Hildmann ungläubig nach der Spielabsage bei der U23 des BVB am Mittwochabend.
Es ging los mit dem nachträglich als gewonnen gewerteten DFB-Pokalspiel gegen den VfL Wolfsburg im August 2021. Weil der Bundesligist sechs Spieler ausgewechselt hatte, statt der erlaubten fünf, wurde das Spiel im Nachhinein für Münster gewertet. Preußen zog in die zweite Runde ein.
Dann folgte der legendäre Spielabbruch an der Hafenstraße in Essen. Das Spiel bei Rot-Weiss Essen am 20.2. 2022 wurde in der zweiten Hälfte beim Stand von 1:1 nach einem Böllerwurf von der Essener Tribüne abgebrochen. Einige Spieler der Münsteraner wurde dabei verletzt, zwei fielen danach aus. Das Sportgericht des Westdeutschen Fußballverbandes wertete das Spiel mit 2:0 für Münster. Am Ende stieg dennoch RWE in die 3. Liga auf aufgrund des besseren Torverhältnisses als Münster.
Es geht munter weiter: Am 1.10. 2022 wurde das Spiel der Münsteraner bei der U23 des FC Schalke 04 beim Stand von 1:0 für die U23 des S04 nach 25 Minuten abgebrochen, weil die Gewitter-Warn-App im Parkstadion mehrfach hintereinander anschlug. Das neu angesetzte Spiel gewann Münster.
Und nun die Spielabsage von Dortmund. „Es ist so krass. Auch mit den Schiedsrichtern da unten in dem Kabuff zu sitzen, so etwas habe ich auch noch nie erlebt. Aber immer wieder neu, immer wieder krass“, schüttelte Hildmann den Kopf.
Das Gute sei nur, dass keine große Entfernung zwischen Münster und Dortmund besteht, daher sehe er einer Neuansetzung im neuen Jahr gelassen entgegen. „Wir haben uns geeinigt, dass es Quatsch wäre 5.000 Menschen warten zu lassen. Du musst die Sicherheit gewähren. Und das Spiel dann irgendwann um 22 Uhr anzupfeifen macht ja auch keinen Sinn“, meinte der 51-Jährige.